OTT dient als Sammelbegriff für Datenübertragung unabhängig vom Internet Anbieter. Oft wird es im Zusammenhang mit TV Streams oder Video On Demand (kurz VOD) Diensten genutzt.
Es geht dabei hauptsächlich darum, dass man sich bei IP TV an einen Anbieter bindet. Bei diesem (in Deutschland hat so einer eine Magenta Farbe) bindet man sich mit seinem Internetanschluss an diesen und kann darüber wieder auch nur das IP Programm dieses Anbieters schauen.
Dieser IPTV Anbieter stellt einem dann auch die Hardware, mit der man den Dienst empfangen kann. Dann aber auch nur diesen einen Dienst und keinen der anderen.
Liberalisierung sieht anders aus und in der Nutzung ist man meistens auch stark eingeschränkt.
Wer über einen entsprechenden Account bei einem der VOD Anbieter verfügt, kennt auch teilweise die Geräte, die diese anbieten (Details weiter unten). Diese Hardware ist meist nur auf den einen Dienst zugeschnitten und lässt sich teilweise nur schwer oder gar nicht dazu bewegen, einen anderen Dienst zu nutzen.
So hat man Zuhause dann 3 oder 4 Geräte stehen. Jedes für seinen eigenes Angebot, obwohl man am Tablet oder Smartphone, über Apps, das komplette Angebot aller nutzen kann.
Und hier kommen OTT Boxen zum Einsatz. OTT steht für Over-The-Top und beschreibt, dass die VOD Dienste über den Internet Anbieter hinweg transportiert werden.
Die meist auf Android basierenden Geräte haben vollen Zugriff auf den Google Play Store, Antilope und Amazon Underground. Sollten hier Einschränkungen bestehen, so beschreibe ich diese in den jeweiligen Vorstellungen.
Über diese Quellen, lassen sich alle entsprechenden Apps installieren und man kann mit einer Box Streamingdienste und VOD der verschiedenen Anbieter nutzen.
Zusätzlich verfügen fast alle Boxen über Kodi vorinstalliert, einen alle Formate Player, der aus dem ehemaligen XBMC Projekt entstanden ist.
Damit lässt sich die heimische Video, Musik und Foto Bibliothek abspielen. Zusätzlich hat Kodi eine sehr gute Schnittstelle für AddOns und lässt sich so um viele Features erweiterten.
Die Auswahl an verschiedenen OTT Boxen ist gigantisch. Es gibt sie von günstigen Einsteigsvarianten für etwas mehr als 30 Euro bis hoch zu heimkinofähigen Geräten. Oder speziell auf Gaming zugeschnittene.
Erstes Unterscheidungskriterium ist der Prozessor (CPU bzw. SoC). Zwei Hersteller dominieren das günstigere Preissegment. Amlogic und RockChip.
Ferner sind Arbeitsspeicher und Festspeicher unterschiedlich. Bei ersterem ist mehr besser aus jeden Fall die richtige Annahme. Für die oben beschriebene Basisarbeit, reicht 1GB grade hin. Die Apps starten aber etwas langsam und allgemein wirken sie etwas träge.
Wer nicht grade die letzten 10 Euro sparen muss, sollte zu 2GB greifen.
Beim Festspeicher mögen 8GB reichen. Zumal alle Boxen über einen (Micro) SD Karten Slot verfügen oder man über USB oder Netzwerk eine externe HDD anschließen kann. Im Einzelfall mag es Gründe für 16GB geben (oder gar 32GB) aber ich komme mit meinen Apps nicht auf 8GB.
Bei den Anschlüssen muss man seine persönlichen Präferenzen beachten. Einen USB sollte man für eine Funk AirMouse / Tastatur vorsehen. Die mitgelieferten Fernbedienungen sind nicht wirklich sinnvoll. Erst recht, wenn man mal irgendwo ein Benutzernamen und Passwort eintippen muss.
Ein USB Stick und USB Festplatte gehören für mich auf jeden Fall auch an die Box. Daher ist meine persönliche Empfehlung für 3 USBs.
Beim WLAN ist im LowBudget Segment keine der Boxen zu empfehlen. Streaming braucht Daten und die gehen nur über gute Verbindungen. Auch wenn theoretisch das WLAN ausreichend sein könnte, so gibt es zu viele Störfaktoren. Daher lieber auf LAN (also mit Kabel) zurückgreifen.
Oder zu einer Box mit externer (sichtbaren) Antenne.
Als Schusswort dieser Einleitung daher: Es gibt nicht DIE Box, sondern immer eine kleine Auswahl für jeden Anwendungsfall.
VOD Anbieter und Geräte
Die Liste kann endlos sein und ich konzentriere mich auf einige wenige. Sollten welche fehlen und wichtig sein, schreib mir.
Amazon Video
Nicht nur über die Fire TV Serie, sondern auch als App für iPhone und Android kann man auf Amazons Video Bibliothek zugreifen. Als Prime Kunde ist dieses kostenlos möglich. Amazons eigenen Fire TV sind dabei die erste Wahl, wenn es um das Programm geht. Sie liefern das Bild in HD an den TV aus und sind optimiert auf Amazons Angebot. Man kann zusätzlich andere Dienste installieren (u.a. Netflix oder die Mediatheken von ARD/ ZDF) und auch diese nutzen.
Technisch affine Kunden können auch per Sideload fast jede Android App auf den Fire TV Geräten zum laufen bekommen.
Wer ein FireTV kaufen will, sollte auf die Prime Days oder Black Friday Sale oder so schauen. Dann sind diese teilweise 50% reduziert.
Sky Go / Sky on Demand
Sky stellt eigene Sat Receiver, bei denen man auch auf das Sky Go und Sky on Demand Programm zugreifen kann. Zusätzlich lässt sich das Programm jedoch bei bestehendem Abo über Apple Geräte oder Android Geräte abspielen. Die App dazu gibt es in den jeweiligen Stores kostenlos.
Wer ein Abo bei Netflix hat kann schon für 9,99 auf eine Menge Serien, Filme und Netflix Eigenproduktionen zugreifen. Auch hier wieder über App für die Mobilgeräte und somit auch für OTT Boxen.
DAZN
Hier steht mein Test aus, ob die App auf den Geräten läuft. Aber prinzipiell ist es das gleiche, wie bei den anderen.
Zattoo
Das Programm von Zattoo ist sowohl kostenfrei, als auch kostenpflichtig. Aber „normales“ TV bekommt man hiermit live gestream.
Illegal?
Ich gebe zu, es ist für den Laien teilweise schwer zu erkennen, ob ein Dienst nun legal oder illegal ist. Und es gibt eine Menge Anbieter, die Boxen verkaufen, die später zu einer Abmahnung führen können. Ich glaube eine gute Regel ist, dass aktuelle Kinofilme zur Zeit noch auf keiner Box sein dürfen. Ist das im Angebot = Finger Weg!